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Balance Boarding: Ein Lauwarmer Surf - Ersatz?

Shreditate

Aktualisiert: 15. Sept. 2022

Immer wieder hört man den Vergleich, Balanceboarden sei wie surfen. In schwunghaften Werbetexten wird versprochen, man erlebe den selben Spaß des Surfens, Snowboardens oder Skatens auf dem Balanceboard. Doch ist das wirklich möglich, zumal doch diese 4 Sportarten so gut wie Nichts miteinander zu tun haben?

Ich kann mich noch recht bildhaft an meine erste Session am Surfboard erinnern. Es war ein überdurchschnittlich stürmischer Morgen für Levanto, eine kleine Ortschaft im italienischen Ligurien, in dem wir unseren Sommer verbrachten. Der Wind war so heftig, dass sich der aufgewirbelte Sand wie 1000 kleine Nadeln anfühlte, die sich immer wieder durch die Haut bohren. Normalerweise bleiben die Wellen im Sommer in dieser Bucht recht beschaulich und anfängerfreundlich. Doch an diesem Tag sollte ich Wellen sehen, die größer waren als alle, die ich bis dahin in meinem Leben gesehen habe. Ich kannte das Meer recht gut und hatte durchs Snowboarden und so manchen Strandurlaub eine gewisse Vorahnung, doch was immer hier draußen auf mich warten sollte, war mir neu. Es war 05:00 morgens an einem Sonntag und wir hatten keine Chance auf Verleihboards. So gingen wir - nach meinem Lebensmotto "Wird scho geh" mit unseren 5" Softtop Boards, welche wir zuhause fürs Riversurfen nahmen, aufs Wasser. In Anbetracht der Wellen wirkten wir Menschen klein und unbedeutend. Es war echt schwer, die ersten 2-3 Wellen durchzupaddeln um auf die gewünschte Höhe - den Punkt, an dem die Welle brach - zu kommen. Schließlich schlängelten wir uns irgendwie durch die Wellen nach draußen und erreichten das Ziel relativ unbeschadet. Meine Freundin, welche schon mehr Erfahrung beim Surfen hatte meinte sinngemäß "So, und jetzt paddel' einfach Richtung Strand, sobald die Welle zu dir kommt." Das ging natürlich alles andere als gut. Während meine Freundin schon recht locker auf die Füße kam, rollten die Wellen einfach ohne mich weiter, oder überfielen mich erbarmungslos und nahmen mich mit auf eine kleine Nebenhöhlenspülung. Das Wasser war nicht allzu tief, aber tief genug um das Raumgefühl komplett zu verlieren. Irgendwann jedoch hatte ich den Dreh raus. Ich sah eine Welle, welche mich auf irgendeine, schon fast mystische Art anzog. Ich wusste in dem Moment "Das ist jetzt Meine.", und fing an zu paddeln. Ich paddelte und paddelte und anders, als in den 100 anderen Fällen zuvor, schien ich mich nicht von der Stelle zu bewegen. Und dann passierte etwas für mich damals wie heute Unbeschreibliches: Jeder Meter, den ich mich vorher beim Paddeln nicht bewegte, schien sich in gefühlt rasender Geschwindigkeit Richtung Strand zu entladen. Ich wusste weder, wie mir geschieht, noch was ich jetzt tun soll, doch mir drängte sich immerzu ein einziges Wort auf. Und zwar: "GEIL!"- gefolgt von der längsten Washing Mashine, die ich je erlebt habe. Ich war - wenn auch nur für wenige Sekunden - das erste mal in einer Welle. Seit diesem Zeitpunkt hält mich die Faszination für diesen Sport in seinen festen Händen.

Meine Wurzeln jedoch habe ich - und darauf bin ich auch stolz - schon seit Kindestagen im Snowboarden. Es gibt nichts, das sich mit einem schönen, langgezogenen Turn im unberührten Neuschnee an einem verschneiten Wintertag vergleichen lässt. Und das ist nur eine Facette. Snowboarden hat so viele verschiedene Seiten und kein Tag am Berg gleicht dem Anderen auch nur im Ansatz. Diesem Sport verdanke ich 90 % meiner Freundschaften, endlos viele hörenswerte Geschichten, gute, sowie Nahtod-Erlebnisse.


Nun: Was hat das Ganze nun mit Balance Boarding zu tun? Die Antwort auf diese Frage ist erschütternd simpel. Und zwar: Nichts. Einfach gar nichts. Das Balanceboard mag zwar eine der effektivsten Vorbereitungen und eine mächtige Aufwärmübung für den Boardsport sein, hat aber mit dem Snowboarden, Surfen und Skaten so viel zu tun, wie der Baggerfahrer mit professionellem Tauchsport. Balance Boarding ist anders. Ein eigener Sport, der aller Art von Flowsport in Nichts nachsteht und eine völlig neue Spielwiese für kreative Sportler in allen Fitness- und Altersklassen erschafft. Beim Balance Boarding bist du auf Nichts angewiesen. Du brauchst keine Team-Partner, kein Auto, keine großen Vorkenntnisse, Techniken oder einen bestimmten Platz, an dem du deinen Sport ausüben kannst. In welcher Art und Weise du Balance Boarding betreibst obliegt ganz dir und deinen Vorstellungen einer schönen Zeit. Ob du damit abnehmen willst, deine Skills beim Snowboarden, Surfen, Biken, Raften, Tanzen, Fußballspielen oder Tischtennis verbessern möchtest, ob du nach Ausgleich nach einem intensiven Tag in der Arbeit suchst, ob du waghalsige Spots suchst

oder du einfach nur smoothe Rides und ausgefallene Tricks lernen möchtest - mit dem Balanceboard hast du einen Partner, welcher dich in allen Lebenslagen unterstützt!


Fazit: Nein, Balance Boarding ist kein Ersatz für das Erlebnis im Meer, am Berg oder in den Straßen, wird es nie sein und Leute sollten aufhören es als das zu sehen. Stattdessen hast du mit dem Balanceboard ein tolles, ganz separat zu sehendes Sportgerät zur Hand, welches dir nicht nur im Sport - sondern auch im alltäglichen Leben zu sehr viel Glück, Spaß und Kraft verhelfen wird. Wenn du mich fragst, eine weit bessere Kombination als ein Versuch, etwas zu sein, was es nicht ist.


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